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Das Traumpaar: Holger Thorsten Schubart und Marcus Johst

Ein Gauner möchte seine Weste mit Hilfe eines umstrittenen Medienberaters reinwaschen lassen. Bleibt die Frage: Wer betrügt hier wen? Woher kommt das Geld? Ist Schwarzgeld im Spiel?

Zweifelhaftes Geschütz hat Holger Thorsten Schubart seit einigen Wochen aufgefahren, um seinen Ruf wiederherzustellen. Dieser ist nämlich schon seit Jahren, besser gesagt seit Jahrzehnten ruiniert. Nun soll die Berliner PR-Drecksau Marcus Johst helfen. 

Die Kriminalhistorie von Holger Thorsten Schubart zieht sich hin bis in die Neunzigerjahre. Seitdem war er ein paar mal im Knast. Er soll als Drahtzieher betuchte und betagte Damen um Millionen erleichtert haben. Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet: Bande von Betrügern war zu geldgierig:https://www.ksta.de/bande-von-betruegern-war-zu-geldgierig-13936920

Ebenfalls um Millionen ging es bei betrügerischen Häuserprojekten in Göttingen. Schubart kassierte dafür über vier Jahre Haft. Kaum hatte er den Knast verlassen, versuchte er vor einigen Jahren erneut mit einem Gauner-Modell Anlegern Millionen aus der Tasche zu ziehen. Mit seiner Neutrino Inc. wollte er Teilchen aus dem All auffangen und damit die Energieversorgung revolutionieren. Genügend Leute fielen offenbar darauf rein. So auch der ehemalige Verkehrsminister Günther Krause, der für einen Hauskauf Neutrino-Aktien im angeblichen Wert von Millionen anbot. Die Aktien waren natürlich völlig wertlos.

Der Spiegel berichtet über die Affäre: Ermittlungsverfahren gegen Ex-Minister Günther Krause: http://www.spiegel.de/spiegel/guenther-krause-der-abenteuerliche-abstieg-des-ex-verkehrsministers-a-1195141.html
Zitat: „Mit dem Schlüssel für die Villa in der Tasche lieferte der Ex-Minister dann sein Meisterstück ab – als Hausbesetzer. Er drückte Schreiber Papiere in die Hand und sagte feierlich: Das sind Neutrino-Aktien im Wert von fünf Millionen Dollar. Bitte nehmen Sie die als Pfand, bis das Geld endgültig auf Ihrem Konto ist.“

Doch das ist nicht das einzige Husarenstück des Holger Thorsten Schubart. 2014 ließ er sich als Sponsor des Bundespresseballs feiern. Eine gute Gelegenheit sich mit Promis ins Bild zu setzen. Peinlich nur: die Gebühr von rund 250.000 € wurde laut Medienberichten nie gezahlt. Der Bundespresseball läuft noch bis heute dem Geld hinterher.

Die Lausitzer Rundschau: Neutrino hat als Sponsor schon einmal nicht gezahlt: www.lr-online.de/sport/energie-cottbus/neutrino-hat-als-sponsor-schon-einmal-nicht-gezahlt_aid-4731806 

Auch der Tagesspiegel berichtet über die Affäre: Der geheimnisvolle Sponsor des Bundespresseballs: www.tagesspiegel.de/berlin/neutrino-deutschland-gmbh-der-geheimnisvolle-sponsor-des-bundespresseballs/11017296.html

Seitdem stapeln sich die Anklagen, Gerichtsschreiben, die Forderungen von Gerichtsvollziehern und so weiter. Zuletzt residierte Schubart sogar im Adlon mit zwei Geschäften, aber zahlte auch dort laut Insidern angeblich seine Miete nicht. Der Ruf von Holger Thorsten Schubart ist also richtig ruiniert. Ein Fall für den halbseidenen Medienberater Marcus Johst?

Mit peinlichen Interviews auf YouTube und primitiv erstellten Webseiten versucht Marcus Johst das Ansehen von Schubart wieder aufzupolieren. Das geht jedoch völlig daneben. Zu amateurhaft die Videos, zu dumm die Fragen. Schubart darf sich in den Johst-Videos als Energiepionier präsentieren. Lächerlicher geht es kaum.

Doch Johst hat die Rechnung offenbar ohne den Wirt gemacht: Vielen ist bekannt, dass Schubart keinen Cent besitzt und wenn doch, dann wird er gepfändet. Wie also Holger Thorsten Schubart seinen PR Manager bezahlt ist völlig rätselhaft. Nicht ausgeschlossen ist Schwarzgeld. Es dürfte deshalb spannend sein, falls Geld geflossen ist, wie Marcus Johst dieses offiziell deklariert. Beratung gegen Rechnung wäre bei Schubart jedenfalls ungewöhnlich. Insofern könnte die Angelegenheit auch ein Fall für die Strafbehörden werden: Abteilung Geldwäsche und Steuerhinterziehung.

Kritiker von Schubart und Johst freuen sich deshalb schon darauf, wie die ganze Sache ausgeht. Es dürfte nur eine Frage der Zeit gehen sein, dass Marcus Johst seinen Job an den Nagel hängt. Schon jetzt ist er dem Gespött der Kollegen ausgesetzt, weil sein Geschäft offenbar so schlecht läuft, dass er schon einen bekannten Betrüger als Mandanten annimmt.

Wie Marcus Johst den „Neutrino Zauberer“ Schubart in der Öffentlichkeit rehabilitieren will ist deshalb rätselhaft. Mit irgendwelchen billig gedrehten Amateurvideos sicherlich nicht. Zu lang ist das Kriminalregister von Holger Thorsten Schubart und die Gefängniszeit haftet an seinen Fersen. Vielleicht gibt es ja dort ein Wiedersehen – zusammen mit Marcus Johst.

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